Eine Person, viele Gesichter
Dass Märchen auch im Jahre 2015 noch fesseln und mitreißen können, stellte Moise Schmidt vom „Theater Maskara“ mit dem Märchen „Der goldene Vogel“ von den Gebrüdern Grimm unter Beweis. Dieser war zu Gast in der Erasmus-Grasser-Grundschule in Schmidmühlen, wo aber auch die Kinder der Lauterachtal-Grundschule Hohenburg und die Vorschulkinder der Kindergärten der Gemeinde Hohenburg der Vorstellung beiwohnten.
Alleine vor dem selbst aufgebauten Bühnenbild agierend schaffte er es, die Mädchen und Buben der Jahrgangsstufen 1 mit 4 sowie die Vorschulkinder der Kindergärten in seinen Bann zu ziehen. Während der Aufführung bot er seinem jungen Publikum eine Stunde lang bestens gelungenes Kindertheater voller Spannung, Dynamik, Witz und Tiefgang. "Ich habe Spaß daran, wenn ich die Kinder mit meinem Spiel einfangen, sie für kurze Zeit vom Schulalltag ablenken und sie in die Welt des Theaters entführen kann", so der Schauspieler, der seit 2004 dem in Ortenburg beheimateten „Theater Maskara“ angehört.
Ob einer der Könige oder der Prinzen, Prinzessin, Fuchs - egal - Moise Schmidt erwies sich als wahres Chamäleon der Märchenwelt. Er schlüpfte gekonnt in die verschiedenen Rollen, die das Stück zu bieten hat. Mit Feingefühl erweckte er die einzelnen Persönlichkeiten zum Leben. Masken - aufgesetzt, in der Hand gehalten oder auf Stangen hängend - wurden glaubwürdig zum lebendigen Gesprächspartner in seiner Mischung aus Erzähltheater und Schauspielerei. Viel Spannung erzeugte er zusätzlich mit seinen Musikeffekten.
Das Märchen von den Gebrüdern Grimm „Der goldene Vogel“ handelt davon, dass vom kostbarsten Baum des Königs eines Tages ein goldener Apfel fehlt. Nacheinander halten die drei Söhne Wache, aber erst dem jüngsten gelingt es dem goldenen Vogel, der die Äpfel stiehlt, eine Feder auszureißen. Wieder hintereinander machen sich die Prinzen auf die Suche nach diesem Vogel. Und wieder obliegt es dem jüngsten Prinzen mit Hilfe des Fuchses den Vogel zu finden. Doch den Vogel mitzunehmen erweist sich als nicht so einfach und so muss der junge Prinz viele Abenteuer bestehen bis er letztendlich mit dem Vogel wieder daheim ist. Doch hat er dafür nicht nur den Vogel, sondern auch das goldene Pferd, einen goldenen Sattel und vor allem die Prinzessin vom goldenen Schloss. Aber auch der Rückweg wird schwierig, da ihm seine Brüder neiden und ihn den Garaus machen wollen. Doch wie immer ist der Fuchs zur Stelle und hilft ihm. Zu guter Letzt gibt es natürlich ein Happyend, denn der Prinz bekommt seine Prinzessin, wird König und erlöst den Fuchs.
Das begeisterte Publikum spendete Moise Schmidt tosenden Applaus und entließ ihn erst von der Bühne, nachdem er als Zugabe nochmals mit den Kindern das „Fuchslied“ anstimmte.